Fallsupervision zum Lösen von schwierigen Situationen

Marlen und ihre Schwiegermutter:

Coaching und Fallsupervision

Frau Marlen Z. ist eine junge und zarte Frau. Sie hat seit vielen Jahren Schwierigkeiten mit ihrer Schwiegermutter Sigrid. Diese redet ihr in alle Entscheidungen rein und weiß stets alles über die Kindererziehung. Letztens erzählte Sigrid, daß sie gern zukünftig auch mit „ihrer“ Familie – also mit Marlen, ihrem Mann und den beiden Kindern – in den Urlaub fahren möchte. Seit dem Tod ihres Mannes Gerhard sei Sigrid so allein und sie wäre ja auch immer für ihre Kinder dagewesen. Marlen ist verzweifelt und weiß nicht weiter. Sie hat ihre Freundinnen und Kollegen befragt, jedoch konnten diese ihr nicht wirklich weiterhelfen.

So verabredete Marlen einen Termin bei mir. Ich empfahl ihr eine Fallsupervision für eine umfassende Blickwinkelerweiterung und Reflexion. Dies ist sowohl in einem Einzelsetting nur mit mir als Supervisorin aber auch als Gruppensetting möglich. Dafür biete ich regelmäßig Termine an. Die Teilnehmer der Gruppe kommen aus den unterschiedlichsten Berufen und Regionen und besprechen in der Supervision die verschiedensten Themen. Da Marlen einverstanden war, lud ich sie zum nächsten Setting ein.

Fallsupervision

Als erstes stellte Marlen zwei Fragen zum Fall:

  1. Was kann ich mit meiner Schwiegermutter machen?
  2. Wie sollte ich mich verhalten?

Im nächsten Schritt schilderte Marlen ihren Fall. Die Gruppe stellte anschließend noch einige Fragen, um die Situation und die Beteiligten besser zu verstehen. Nachdem die Gruppe ein übersichtliches Bild bekommen hat, stellten die Teilnehmer Hypothesen auf. Das sind Vermutungen und Annahmen zum Fall. Marlen schrieb alle Gedanken der Gruppenmitglieder mit. Immer wieder rief sie verblüfft aus, dass sie die Situation noch nie unter diesem Gesichtspunkt gesehen hat. Manche Hypothesen sah Marlen als unzutreffend an, aber schrieb sie dennoch auf. Vielleicht ergeben sich noch einmal andere Gesichtspunkte und sie bekommt auf die bisher als nicht zutreffend angesehen Hypothesen eine ganz andere Sicht. Im Anschluss an die „Hypothesen der Gruppe“ las Marlen sich alle Vermutungen noch einmal durch. Eigentlich hatte sie bereits so viele neue Erkenntnisse zu ihrer Situation gewonnen, dass sie völlig zufrieden war.

Bei einer Supervision folgt im nächsten Schritt die „Bildung der Optionen“. Das bedeutet, dass die Gruppenteilnehmer dem Supervisanden Lösungsvorschläge für dessen Fall machen. Marlen nahm das Angebot gern an. So begann die Gruppe sich noch einmal in den Fall hineinzudenken und überlegte sich Handlungsmöglichkeiten für Marlen. Nachdem Marlen sehr viele Anregungen mitgeschrieben hatte, las sie sich die Optionen durch. Sie wusste bereits, was sie alles Nächstes unternehmen würde, um die Situation zu entspannen. Sie war der Gruppe und mir für die Supervision sehr dankbar. Sah sie doch jetzt einen Weg aus der verfahrenen Situation.

Nach einer kurzen Pause nahm ein anderer Teilnehmer den Platz des Supervisanden ein und Marlen wurde zum Teil der Gruppe.

Guter Streit verlangt Kultur – Streitkultur.© Helmut Glaßl (*1950), Thüringer Aphoristiker
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Telefon Festnetz: 0351 8749 1870 oder Handy: 0176 5511 7213

Oder Sie senden Sie mir bitte eine Email an folgende Adresse: kontakt@supervision-nake.de.

Autor: Kathrin Nake
Thema: Fallsupervision zum Lösen von schwierigen Situationen

Kategorien: Coaching und Supervision

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